Die
Wolbecker Kirche trägt seit ihrem Bestehen den Namen des heiligen
Nikolaus. Als sie im 13. Jh. gebaut wurde, gehörte Nikolaus,
bereits zu den beliebtesten Heiligen. Der gotische Ursprungsbau wurde
um 1300 nach dem Vorbild der Minoritenkirche in Münster errichtet.
Der untere Teil des Turmes ist romanisch und geht auf das 13. Jh. zurück;
der Aufbau aus dem 17. Jh. Barock. Der Kapellenbau im Osten der Kirche,
in dem sich die Gruft der Grafen von Merveldt befindet, wurde im 18.
Jh. errichtet. Dem Äußeren der Kirche entspricht die
Weite und Ruhe des vierjochigen Inneren, einer westfälischen Hallenkirche,
die in drei Schiffen und dem einjochigen Chor die lichte Raumwirkung
der gotischen Baukunst hat. Ins Auge springt der kunsthistorisch wertvolle,
für Westfalen ungewöhnlich |
|
schwungvolle,
barocke Hochaltar aus Sandstein, der vermutlich nach einem Entwurf von
Johann Conrad Schlaun (1694-1773) gearbeitet wurde. Ebenfalls augenfällig
die Epitaphien aus der Renaissance: Es sind die Grabsteine Dirk von
Merveldts, der den Drostenhof erbaut hat, und seiner Ehefrau Drüke
von Nagel-Königsbrück.Dirk von Merveldt ist in voller Rüstung
mit einer Kette zu sehen. Es ist die Kette des Königs der Wiedertäufer
in Münster, Jan van Leydens. Sie wurde dem Drosten nach dem Sieg
der bischöflichen Truppen über die Täuferfestung Münster,
die von Wolbeck aus eingenommen worden war, für seine Verdienste
im Kampf gegen die Täufer vom Bischof geschenkt. Die Wiedertäufer
wurden am 6. Januar 1536 in Wolbeck verurteilt. |