Mit
Albrecht Mayer eröffnet einer der weltweit prominentesten Solisten
"summerwinds" 2012. Der Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker
hat durch Solo- und Kammermusikprojekte die Oboe zum "Instrument
der Verführung" und populär gemacht. In Vaughan
Williams' Oboenkonzert steht er mit Fabrizio Ventura und den Streichern
des Sinfonieorchesters Münster auf der Bühne, einer nur
vermeintlich reduzierten Besetzung. Denn das Werk ist virtuos, dicht,
abwechslungsreich, dem Leitsatz von Ravel, Vaughan Williams' Lehrer,
getreu: Schreibe komplex, doch nie kompliziert. Mit einem Unikat in
der Musikgeschichte, Strawinskys Sinfonie für 23 Blas(!)instru- |
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mente,
beginnt der Abend 'windig'. Brahms' 2. Sinfonie beschließt ihn
– und eine Spielzeit, die Werke mit Bezug zur Natur, dem
"elementarsten und wirkungsmächtigsten Modell der Musik"
(Ventura), vorstellte. Dies Ende ist 'natürlich' Anfang. Brahms'
sog. "Pastorale", die im Sommerurlaub am Wörthersee entstand,
weht das Münsterland in wechselvoll-inspirierende "summerwinds"
hinein. Bemerkte Brahms selbst, die Melancholie seiner Zweiten sei nicht
zum Aushalten, so schrieb sein Freund Billroth darüber: "Das
ist ja lauter blauer Himmel, Quellenrieseln, Sonnenschein und kühler
grüner Schatten!" |