Als
Festung oder Gräftenhof im wasserreichen Tal der Liese wird Crassenstein
urkundlich erstmals 1177 erwähnt. In einer fehdereichen Zeit
hat der Burggraf von Stromberg eine Befestigung am südlichen Zipfel
des Dreingaus errichtet, an dem vier Länder aneinander grenzten:
die Bistümer Paderborn und Osnabrück, das Oberstift Münster
und das Erzstift Köln. Mehr als 200 Jahre später eroberten
die Bischöfe von Münster und Osnabrück das "castrum"
oder "slot" Crassenstein. Danach gehörte das Schloss-Kastell
und seine Ländereien den Burggrafen von Stromberg und den von Wendts.
Friedrich Wilhelm Freiherr von Wendt zu Holtfeld, Herr zu Hardenberg,
Horst, Crassenstein, |
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Heege,
Bökenförde, Altendorff etc. machte Crassenstein 1811 zum Hauptwohnsitz
der Familie und baute es von 1840 bis 1845 vollständig um. Ein
repräsentativer Adelssitz im klassizistischen Stil entstand,
der "von Wohlhabenheit und Heiterkeit des Landlebens" zeugen
sollte, wie Baumeister Niermann bemerkte. Nach dem Tod der letzten Erbin
1912 stand das Schloss lange leer und verfiel, bis Bernhard Hürfeld
hier 1951 ein Realschulinternat einrichtete und die Gebäude
zweckgemäß renovierte. Seit 1999 ist die unter Denkmalschutz
stehende Anlage in Privatbesitz, sie wurde sorgfältig saniert
und wird für Tagungen, Konzerte und Ausstellungen genutzt. |