Mozart:
dieser Name singt für sich; doch die andern drei "Wiener"
und "Klassiker", die das Consortium Classicum vorstellt, sind
heute noch zu entdecken. Mit Witt, Hoffmeister und Gal präsentiert
das von Dieter Klöcker († 2011) gegründete, weltbekannte
Toppensemble aus Solisten, Hochschulprofessoren und Stimmführern
von Spitzenorchestern Geheimtipps. Stolz etwa schrieb der 26-jährige
Friedrich Witt – die Originaldrucke seiner Sinfonien liegen übrigens
in der Universitätsbibliothek Münster – aus Wien, dass
neben dem Hofkapellmeister und dem Dirgenten der Hofoper auch Haydn,
sein Vorbild, von einer Aufführung seines Klarinettenkonzerts
begeistert waren. Johann Beer hätte wie ein Gott und das Adagio
so schmelzend geblasen, wozu die schönen Damen gewiss beigetragen
hätten. Im übrigen gäbe es in der Haupstadt "viele
Vergnügungen aller Art im Überfluss. Am Samstag ist sogar
schon morgens um sieben Uhr ein Konzert im Augarten." Franz
Anton Hoffmeister hat es ins Standardrepertoire der |
|
Bratscher,
Flötisten und Klarinettisten geschafft. Seinerzeit war der
persönliche Freund Mozarts, dem dieser sein KV 499 "Hoffmeister-Quartett"
widmete, einer der produktivsten und hoch geschätzten Komponisten
gehobener galanter Unterhaltungsmusik. Der Wiener Hans Gal dagegen
wurde von den Nazis verfemt. Als Direktor des Mainzer Konservatoriums
wurde er nach der Machtübernahme der Nazis aus dem Amt geworfen,
seine Werke hat man verboten. Bis zu seinem Tod lebte er in Edinburgh.
Auf der Homepage heißt es: Seine Musik, die in ihrer "Klarheit,
Plastizität und in ihrem spielerischem Humor" Affinität
zur Frühklassik habe, "vereinigt polyphone Struktur mit fließender
Melodik, freie ausdrucksvolle Lyrik mit emotionaler Zurückhaltung.
Manchmal kompliziert, ist sie niemals unverständlich; oft witzig,
ist sie niemals trivial; durchwegs optimistisch, ist sie nie oberflächlich."
In den letzten Jahrzehnten ist eine Gal-Renaissance zu konstatieren,
mit Aufführungen und Einspielungen seiner Werke |
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): Quartett F-Dur KV
370 (368b) für Oboe, Violine, Viola, Violoncello
Hans Gal (1880-1987): Serenade op. 93 für Klarinette, Violine und
Violoncello
Franz Anton Hoffmeister (1754-1812): Quartett für Horn, Violine,
Viola und Violoncello
Friedrich Witt (1770-1836): Quartett F-Dur für Fagott, Violine,
Viola und Violoncello
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): Oktett in Es-Dur ohne KV (zeitgen.
Kontrafaktur nach KV 452 für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott, Violine,
Viola, Violoncello, Kontrabass |